Tag der palästinensischen politischen Gefangenen

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Photo Credit: George Goss

Photo Credit: George Goss

REDE

Wir sind nicht alle - es fehlen die Gefangenen!

Wir stehen heute gemeinsam hier, um unsere Solidarität mit den politischen Gefangenen Palästinas zu zeigen. 

Was bedeuten politische Gefangene für uns Palästinenser*innen, für uns die wir heute hier gemeinsam stehen? 

Politische Gefangene sind Teil unserer Familiengeschichten, sie sind Teil unseres alltäglichen Kampfes, Teil unseres kollektiven Gedächtnisses. Wir vergessen sie nicht, egal wie viele Jahre sie hinter den Gittern der zionistischen Gefängnisse ausharren und ihren Widerstand im Unsichtbaren fernab von uns führen müssen. 

Palästinenser*innen werden aus ihren Familien und aus ihren Gemeinschaften gerissen, um ihr revolutionäres Potential zu unterdrücken. Es ist dieses Spalten und Herrschen, dass eine ganze palästinensische Gemeinschaft in ihrem Kern erschüttern soll. Gefangenschaft bewirkt seelische, mentale und körperliche Traumata, die die palästinensische Gemeinschaft als ganzen lebenden Organismus schwächen und den Widerstand demoralisieren soll. Doch auch nach über 70 Jahren Siedler-kolonialistischer Angriffe, kann der palästinensische Widerstand nicht gebrochen werden!!! 

Willkürliche Administrativhaft und Endlosschleifen aus Freilassungen und Verhaftungen sind die Werkzeuge mit dem der zionistische unterdrückerische Staat die Freiheit der palästinensischen, politischen Gefangenen in Frage stellen will. Bei der politischen Inhaftierung geht es niemals um die Herstellung und Wahrung von Gerechtigkeit! Es geht um die Sicherung kolonialer Herrschaft und damit die Vertreibung aller Palästinenser*Innen. 

Politische Gefangene erinnern uns daran, dass sie unsere Körper zwar wegsperren können, aber nicht unseren Widerstand! 

Und die Frauen unter den politischen Gefangen erinnern uns daran, dass sie unsere Körper zwar gewaltvoll unterwerfen können, aber niemals unseren Widerstand in Unterwerfung wandeln werden!

Durch die Vergewaltigung der palästinensischen Frauen in den israelischen Knästen, wird das palästinensische Kollektiv angegriffen, denn ein Angriff auf eine von uns ist ein Angriff auf uns alle! Deswegen können wir nicht oft genug unsere tiefe und umfassende Solidarität mit diesen kämpferischen und tapferen Frauen betonen. Sie kämpfen nicht nur gegen Kolonialismus und Ausbeutung, sondern auch gegen das Patriarchat! 

Warum stellen wir uns hier in Berlin auf die Strasse, um für unsere Gefangenen, die tausende Kilometer von hier in den Knästen sitzen, zu demonstrieren? 

Maher Al-Akhras hat im vergangenen Jahr mit einem 103 Tage währendem Hungerstreik gegen die politische Gefangenschaft revoltiert. Und er hat gesiegt - nicht nur für seine persönliche Freiheit, sondern für uns alle! Was gab ihm die Kraft für seinen Hungerstreik? Er erklärte selbst: Meine ganze Kraft habe ich von den Unterstützer*innen draußen bekommen, die Gerechtigkeit verlangt haben.

Deswegen müssen wir laut sein und deswegen haben wir die Verantwortung, den Widerstand mit denjenigen mitzuführen, die ihren Widerstand im Unsichtbaren bestreiten! Wir müssen gemeinsam die Mauern und Gitter der israelischen Knäste überwinden, indem wir auch hier in Europa und Deutschland die Stimmen der palästinensischen Gefangenen nicht ungehört verhallen lassen. Gerade hier in Deutschland, wo die Sicherheit Israels zur Staatsräson erklärt wird, müssen wir uns noch konsequenter zum Auftrag nehmen, unseren Kampf von denjenigen anführen zu lassen, die hinter dicken kalten Gefängnismauern zum verstummen gebracht werden sollen.

Die Zeit ist jetzt, der Ort ist hier. Palästina wird auch in Deutschland befreit!

EINLADUNG

Der 17.04. ist der Tag, an dem Palästinenser*innen und Palästinasolidarische auf der ganzen Welt ihre Solidarität mit politischen palästinensischen Gefangenen zeigen. Wir rufen für diesen Tag alle revolutionären Gruppen und Menschen auf, mit uns gemeinsam hier in Berlin unseren Beitrag zum andauernden Kampf der Palästinenser*innen in den zionistischen Gefängnissen zu leisten.

Warum demonstrieren wir jährlich wiederkehrend an eben diesem 17. April unsere Solidarität mit unseren Gefangenen? Weil wir verhindern müssen, dass die zionistische kolonialistische Realität zur Normalität wird. Für politische Gefangene ist jeder Tag ein Tag, an dem sie den Mechanismen repressiver Staaten ausgeliefert sind und diesen widerstehen - für sie gibt es keine Normalität und deswegen sollte es auch für uns hier keine geben.

In Zeiten einer globalen Pandemie, in der sich der zionistische Staat als Impfweltmeister aufspielt und gleichzeitig gerade die palästinensischen Gefangenen schutzlos vor dem gefährlichen Virus in ihren Zellen zurücklässt, müssen wir gemeinsam und laut auf die globalen ausbeuterischen Verhältnisse aufmerksam machen, die es erlauben, dass Repression und Kolonialismus im Namen der Demokratie und des Fortschrittes legitimiert und gefeiert werden.

Wir gehen auf die Straßen Berlins in Solidarität mit der palästinensischen Einheit, die der Repression vereint im Geiste und vereint im Leid tagtäglich die Stirn bietet. Nicht trotz, sondern gerade weil der 17. April dieses Jahr in den islamischen Fastenmonat Ramadan fällt, wollen wir unsere Solidarität mit den vom zionistischen Staat unterdrückten Menschen gemeinsam mit unseren muslimischen Geschwistern - stellvertretend für die religiöse und kulturelle Vielfalt Palästinas - zeigen. Der 17.04.2021 ist deshalb ein Tag, den wir auch denjenigen widmen, die den Ramadan durch Gitterstäbe und Stacheldraht getrennt von ihren Liebsten und Familien verbringen müssen - genau wie bereits viele palästinensische christliche Gefangene die Osterzeit in ihren kahlen Zellen fern ihrer familiären Wärme verbringen mussten.

Wir laden euch ein, gemeinsam mit uns am 17.04.2021 auf die Straßen zu gehen und unsere gemeinsame Solidarität mit den politischen Gefangenen in Palästina zu demonstrieren. Niemand von uns kämpft allein.

Was verbindet unsere Kämpfe? Wir freuen uns über kurze, kämpferische Redebeiräge!

Wir werden uns am 17.04.2021 um 14 Uhr vor dem Rathaus Neukölln sammeln, dort eine kurze Kundgebung abhalten, dann über die Erkstrasse und Sonnenallee als Demozug laufen und uns am Hermannplatz zu einer kurzen Abschlusskundgebung versammeln.

Bestätigt Eure Teilnahme gerne über Facebook: https://www.facebook.com/events/250352313469887/

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Rassismus oder was? Offenes Gespräch über die Hetze gegen Palästinenser*innen und ihre Verbündeten in Deutschland