Statement zu Verhaftungen und polizeilicher Kriminalisierung – Palästina-Kundgebung „Nein zur Bestrafung von Studierenden – Stoppt den Genozid in Gaza – Keine Waffen für Israel“ am 05.04.2025
Am 05. April 2025 versammelten sich Demonstrierende um 15 Uhr am Leopoldplatz in Berlin, um gegen die Bestrafung von Studierenden für ihre Solidarität mit Palästina zu protestieren. Sie forderten ein sofortiges Ende des Genozids im Gazastreifen und lehnten jede militärische Unterstützung für Israel ab.
Trotz des friedlichen Charakters der Versammlung reagierte die Berliner Polizei mit harter Repression. Fünf Personen wurden festgenommen, darunter Minderjährige und besonders schutzbedürftige Personen. Die folgenden dokumentierten Vorfälle zeigen erneut das rassistische und gewaltvolle Vorgehen der Polizei gegenüber palästinasolidarischen Protesten.
English version below:
Um die Dokumentation von der Staatsrepression und Polizeigewalt bei Demonstrationen an einem Ort einfach zugängig zu machen, wird das folgende Statement von PA-Allies und der Arrest Press Unit hier auch auf der PS Webseite mit Erlaubnis von PA-Allies und der Arrest Press Unit aufgelistet:
von Pallies und der Arrest Press Unit
Berlin, 05. April 2025
Am 05. April 2025 versammelten sich Demonstrierende um 15 Uhr am Leopoldplatz in Berlin, um gegen die Bestrafung von Studierenden für ihre Solidarität mit Palästina zu protestieren. Sie forderten ein sofortiges Ende des Genozids im Gazastreifen und lehnten jede militärische Unterstützung für Israel ab.
Trotz des friedlichen Charakters der Versammlung reagierte die Berliner Polizei mit harter Repression. Fünf Personen wurden festgenommen, darunter Minderjährige und besonders schutzbedürftige Personen. Die folgenden dokumentierten Vorfälle zeigen erneut das rassistische und gewaltvolle Vorgehen der Polizei gegenüber palästinasolidarischen Protesten.
Festnahme eines 13-jährigen Mädchens: Ein 13-jähriges Mädchen wurde gewaltsam festgenommen und ohne die Anwesenheit einer erziehungsberechtigten Person oder psychologischen Betreuung in eine Polizeiautozelle gebracht. Ein solches Vorgehen stellt nicht nur einen klaren Verstoß gegen die UN-Kinderrechtskonvention dar, sondern ist auch nach deutschem Recht zu verurteilen:
Kinder unter 14 Jahren sind in Deutschland nicht strafmündig (§19 StGB) und dürfen nicht wie strafrechtlich Verantwortliche behandelt werden.
Die Polizei ist verpflichtet, bei der Ingewahrsamnahme eines Kindes sofort das Jugendamt sowie die Sorgeberechtigten einzuschalten.
Die Anwendung von Gewalt sowie die Isolation eines Kindes ohne Betreuung widersprechen klar den bestehenden gesetzlichen Schutzvorgaben.
Ein solches Erlebnis kann bei einem Kind akute und langfristige Traumafolgen hervorrufen – darunter Angstzustände, Vertrauensverlust gegenüber staatlichen Institutionen, Depression und posttraumatische Belastungsstörungen. Für rassifizierte Kinder verstärkt es oft das Gefühl sozialer Ausgrenzung, Machtlosigkeit und Entmenschlichung.
Brutale Gewalt gegen einen Mann aus Gaza: Ein weiterer extremer Fall betrifft die Festnahme eines Mannes aus Gaza. Er wurde gewaltsam am Kopf fixiert und in eine Polizeiautozelle gebracht. Später wurde er gewaltsam aus der Zelle gezerrt, mehrfach auf den Kopf geschlagen und mit dem Gesicht auf den Asphalt gestoßen. Er schrie lautstark um Hilfe aufgrund starker Schmerzen und wurde schließlich ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei informierte ihn weder über den Grund seiner Festnahme noch über seine Rechte. Da er weder Deutsch noch Englisch spricht, verweigerte die Polizei zudem jegliche Übersetzung ins Arabische – obwohl sich mehrere arabischsprachige Übersetzer:innen vor Ort befanden.
Behinderung der Pressearbeit: Auch unabhängige Journalist:innen wurden in ihrer Arbeit massiv behindert. Polizeibeamt:innen drängten sie zurück, blockierten sie körperlich und verweigerten ihnen den Zugang zu Bereichen, in denen Festnahmen durchgeführt wurden. So wurde bewusst verhindert, dass die polizeiliche Gewalt gegen Demonstrierende dokumentiert werden konnte. Dieses Verhalten stellt einen schwerwiegenden Angriff auf die Pressefreiheit dar und steht im klaren Widerspruch zu demokratischen Grundrechten und rechtsstaatlicher Transparenz.
Diese Repression ist kein Einzelfall, sondern Teil eines repressiven Musters gegen palästinasolidarische Proteste in Deutschland. Während der deutsche Staat seine Unterstützung für den völkerrechtswidrigen Genozid Israels an den Palästinenser*innen aufrechterhält, kriminalisiert er jene, die sich dagegen stellen – laut, solidarisch und im Sinne der Menschenrechte.
Polizeigewalt muss gestoppt werden
Die Demonstrationen treten für Gerechtigkeit und Freiheit der Palästinenser:innen ein. Versammlungsfreiheit und Meinungsfreiheit sind Grundrechte, die für alle gelten müssen. Weder Provokationen noch Polizeigewalt dürfen legitime Proteste einschränken. Der Protest gegen den mörderischen Rassismus in Deutschland und für ein freies Palästina wird auf den Straßen Berlins weitergehen.
Wir fordern:
ein sofortiges Ende der unverhältnismäßigen und rechtswidrigen Polizeigewalt
eine unabhängige Untersuchung und Überprüfung der Polizeigewalt
die Suspendierung von Polizist:innen, die rechtswidrige Gewalt anwenden
die Einführung von Kinderschutzmaßnahmen bei Demonstrationen und die uneingeschränkte Einhaltung der UN-Kinderrechtskonvention
Schutzmaßnahmen für gefährdete Gruppen, wie Menschen mit Behinderungen, vor Polizeigewalt
Wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen. Der Protest für ein freies Palästina wird weiter auf den Straßen Berlins stattfinden.
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In order to make the documentation of state repression and police violence during demonstrations easily accessible in one place, the following statement from PA Allies and the Arrest Press Unit is also listed here on the PS website with the permission of PA Allies and Arrest Press Unit:
Statement on Arrests and Police Criminalization – Plaestine Protest “No to the punishment of students – Stop the Gaza genocide – No weapons for Israel” on April 5, 2025 in Berlin
by Pallies and the Arrest Press Unit
Berlin, April 5, 2025
On April 5, 2025, demonstrators gathered at 3 PM at Leopoldplatz in Berlin to protest the punishment of students for their solidarity with Palestine. They called for an immediate end to the genocide in Gaza and rejected all military support for Israel. Despite the peaceful nature of the protest, the Berlin police responded with harsh repression. Five people were arrested, including minors and particularly vulnerable individuals. The following documented incidents once again reveal the racist and violent conduct of police toward pro-Palestinian protests.
Arrest of a 13-year-old girl: A 13-year-old girl was violently detained and placed in a police vehicle cell without the presence of a legal guardian or psychological support. Such an act not only constitutes a clear violation of the UN Convention on the Rights of the Child, but is also highly problematic under German law:
Children under 14 are not criminally liable in Germany (§19 StGB) and may not be treated as responsible suspects.
Police are required to immediately involve youth services and guardians when a child is taken into custody. The use of force and isolation of a child without care or supervision directly violates established legal protections.
This experience can cause acute and long-term trauma in a child, including anxiety, fear, loss of trust in institutions, depression, and post-traumatic stress. For racialized children, this may also reinforce deep feelings of social exclusion, powerlessness, and dehumanization.
Brutal violence against a man from Gaza: Another extreme case involved the arrest of a man from Gaza. He was violently restrained by the head and placed in a police vehicle cell. He was later dragged back out of the cell, repeatedly beaten on the head, and thrown face-first onto the asphalt. He screamed for help due to severe pain and was eventually taken to the hospital. The police did not inform him why he was being arrested or what his rights were. As he does not speak German or English, the police also refused to provide Arabic translation – despite the fact that several Arabic-speaking translators were present at the scene.
Obstruction of press work: Independent journalists were also obstructed in the course of their work. Police officers pushed and physically blocked them, preventing access to areas where arrests were taking place. This deliberately hindered the documentation of the violence being carried out against protesters. Such behavior constitutes a serious violation of press freedom and stands in direct contradiction to democratic rights and accountability.
This repression is not an isolated incident, but part of a broader, ongoing pattern of criminalizing pro-Palestine protests in Germany. While the German state continues to support Israel’s illegal war and genocidal campaign against Palestinians, it criminalizes those who speak out—loudly, in solidarity, and in the name of human rights.
Police Violence Must Be Stopped
The demonstrations advocate for justice and freedom for Palestinians. Freedom of assembly and freedom of expression are fundamental rights that must be upheld for everyone. Neither provocations nor police violence should restrict legitimate protests. The protest for a free Palestine will continue on the streets of Berlin.
We demand:
an immediate end to disproportionate and unlawful police violence
an independent investigation and review of police violence
the suspension of police officers who use unlawful violence
the introduction of child protection measures at demonstrations and unconditional compliance with the UN Convention on the Rights of the Child
protective measures for vulnerable groups, such as people with disabilities, from police violence
We will not be silenced. The protest for a free Palestine will continue on the streets of Berlin.
Statement zu Verhaftungen und polizeilicher Kriminalisierung - Spontandemonstration gegen israelische Bombardierung von Schulen in Gaza„All out for Gaza – Stop the war on Gaza“ am 03.04.2025
Während der Spontan-Demonstration gegen die erneute Bombardierung von Schulen in Gaza durch das israelische Militär am Abend des 3. April 2025 um 21 Uhr am Breitscheidplatz in Berlin forderten die Protestierenden ein sofortiges Ende des Genozids in Gaza und riefen zur Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung auf.
Trotz der klaren antirassistischen Botschaft und des friedlichen Charakters der Versammlung und des klaren antirassistischen, menschenrechtlichen Anliegens reagierte die Berliner Polizei mit gewaltsamer Eskalation, Verboten und gezielter Repression. Besonders palästinensische und arabische Demonstrierende waren davon betroffen.
English version below:
Um die Dokumentation von der Staatsrepression und Polizeigewalt bei Demonstrationen an einem Ort einfach zugängig zu machen, wird das folgende Statement von PA-Allies und der Arrest Press Unit hier auch auf der PS Webseite mit Erlaubnis von PA-Allies und der Arrest Press Unit aufgelistet:
von Pallies und der Arrest Press Unit
Berlin, 03. April 2025
Während der Spontan-Demonstration gegen die erneute Bombardierung von Schulen in Gaza durch das israelische Militär am Abend des 3. April 2025 um 21 Uhr am Breitscheidplatz in Berlin forderten die Protestierenden ein sofortiges Ende des Genozids in Gaza und riefen zur Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung auf.
Trotz der klaren antirassistischen Botschaft und des friedlichen Charakters der Versammlung und des klaren antirassistischen, menschenrechtlichen Anliegens reagierte die Berliner Polizei mit gewaltsamer Eskalation, Verboten und gezielter Repression. Besonders palästinensische und arabische Demonstrierende waren davon betroffen.
Die folgenden dokumentierten Vorfälle zeigen die rassistische und autoritäre Natur des polizeilichen Vorgehens:
Verbot arabischer Parolen: Alle Sprechchöre auf Arabisch wurden untersagt, mit der Begründung, es sei keine Übersetzerin vor Ort. Dabei war eindeutig, dass mehrere eingesetzte Beamt*innen Arabisch verstanden und sprachen.
Zensur politischer Inhalte: Parolen wie „Israel verbrennt Kinder, Deutschland steht dahinter“ wurden plötzlich verboten, ohne rechtliche Grundlage oder Begründung. Auch die Parole „Zionisten sind Faschisten, töten Kinder und Zivilisten“ wurde kriminalisiert, obwohl das Berliner Landgericht am 21. März 2025 urteilte, dass diese Aussage nicht strafbar ist und keine Volksverhetzung darstellt.
Willkürliche Festnahmen: Trotz Hinweis auf das Gerichtsurteil wurden mehrere Demonstrierende aufgrund dieser Parole festgenommen. Eine Demonstrantin wurde besonders gewaltsam festgenommen, am Hals gewürgt und an ihrem Kopftuch gezogen.
Sieben Verhaftungen insgesamt: Die Polizei nahm insgesamt sieben Personen fest, einige davon unter Gewaltanwendung.
Rassistische Barrieren: Die Polizei errichtete Absperrungen zwischen den festgenommenen Personen und der restlichen Versammlung. Weiße Personen durften diese Barrieren passieren – rassifizierten Menschen wurde dies verweigert, selbst wenn sie keine aktiven Teilnehmer*innen der Demonstration waren.
Diese Repression ist kein Einzelfall, sondern Teil eines repressiven Musters gegen palästinasolidarische Proteste in Deutschland. Während der deutsche Staat seine Unterstützung für den völkerrechtswidrigen Genozid Israels an den Palästinenser*innen aufrechterhält, kriminalisiert er jene, die sich dagegen stellen – laut, solidarisch und im Sinne der Menschenrechte.
Polizeigewalt muss gestoppt werden
Die Demonstrationen treten für Gerechtigkeit und Freiheit der Palästinenser:innen ein. Versammlungsfreiheit und Meinungsfreiheit sind Grundrechte, die für alle gelten müssen. Weder Provokationen noch Polizeigewalt dürfen legitime Proteste einschränken. Der Protest gegen den mörderischen Rassismus in Deutschland und für ein freies Palästina wird auf den Straßen Berlins weitergehen.
Wir fordern:
ein sofortiges Ende der unverhältnismäßigen und rechtswidrigen Polizeigewalt
eine unabhängige Untersuchung und Überprüfung der Polizeigewalt
die Suspendierung von Polizist:innen, die rechtswidrige Gewalt anwenden
die Einführung von Kinderschutzmaßnahmen bei Demonstrationen und die uneingeschränkte Einhaltung der UN-Kinderrechtskonvention
Schutzmaßnahmen für gefährdete Gruppen, wie Menschen mit Behinderungen, vor Polizeigewalt
Wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen. Der Protest für ein freies Palästina wird auf den Straßen Berlins weitergehen.
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In order to make the documentation of state repression and police violence during demonstrations easily accessible in one place, the following statement from PA Allies and the Arrest Press Unit is also listed here on the PS website with the permission of PA Allies and Arrest Press Unit:
Statement on Arrests and Police Criminalization - Spontaneous Demonstration Against the Israeli Bombing of Schools in Gaza -
“All out for Gaza – Stop the war on Gaza” on April 3, 2025
by Pallies and the Arrest Press Unit
Berlin, April 3, 2025
During the spontaneous demonstration against the renewed bombing of schools in Gaza by the Israeli military on the evening of April 3, 2025, at 9 PM at Breitscheidplatz in Berlin, protesters demanded an immediate end to the genocide in Gaza and called for solidarity with the Palestinian people.
Despite the clear anti-racist message and the peaceful nature of the gathering, as well as its human rights-focused demands, the Berlin police responded with violent escalation, prohibitions, and targeted repression. Palestinian and Arab demonstrators were particularly affected.
The following documented incidents illustrate the racist and authoritarian nature of the police response:
Ban on Arabic slogans: All Arabic chants were prohibited under the pretext that no interpreter was present. However, it was clear that several officers on site spoke and understood Arabic.
Censorship of political speech: Slogans such as “Israel burns children, Germany stands behind it” were suddenly banned without legal justification. The slogan “Zionists are fascists, killing children and civilians” was also criminalized—even though the Berlin Regional Court ruled on March 21, 2025, that this slogan does not constitute incitement to hatred and is not punishable by law.
Arbitrary arrests: Despite informing police of the court ruling, several protesters were arrested over the banned slogan. One female demonstrator was violently arrested, strangled by the neck, and dragged by her headscarf.
Seven total arrests: A total of seven people were arrested, some of them with excessive use of force.
Racist policing at barriers: The police erected barricades between the detained individuals and the rest of the gathering. White individuals were allowed to pass through these barriers—racialized people were denied passage, even if they were not active participants in the protest.
This repression is not an isolated incident, but part of a broader, ongoing pattern of criminalizing pro-Palestine protests in Germany. While the German state continues to support Israel’s illegal war and genocidal campaign against Palestinians, it criminalizes those who speak out—loudly, in solidarity, and in the name of human rights.
Police Violence Must Be Stopped
The demonstrations advocate for justice and freedom for Palestinians. Freedom of assembly and freedom of expression are fundamental rights that must be upheld for everyone. Neither provocations nor police violence should restrict legitimate protests. The protest for a free Palestine will continue on the streets of Berlin.
We demand:
an immediate end to disproportionate and unlawful police violence
an independent investigation and review of police violence
the suspension of police officers who use unlawful violence
the introduction of child protection measures at demonstrations and unconditional compliance with the UN Convention on the Rights of the Child
protective measures for vulnerable groups, such as people with disabilities, from police violence
We will not be silenced. The protest for a free Palestine will continue on the streets of Berlin.
Statement by PA-Allies and the Arrest Press Unit on Arrests and Police Criminalization – “5 Jahre Hanau – Die Konsequenz bleibt Widerstand” on 19 February 2025
Während der Demonstration "5 Jahre Hanau – Die Konsequenz bleibt Widerstand" am Sonnencenter in Berlin-Neukölln am 19. Februar 2025 eskalierte die Berliner Polizei gewaltsam gegen Demonstrierende, insbesondere gegen diejenigen, die sich solidarisch mit Palästina zeigten. Der Protest erinnerte an die Opfer des Massakers von Hanau—Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoglu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov—die vor fünf Jahren von einem faschistischen Täter ermordet wurden. Die Demonstration wollte auf die anhaltende Realität rassistischer Gewalt und das Versagen des Staates bei der Durchsetzung von Gerechtigkeit und Verantwortung aufmerksam machen.
English version below:
Um die Dokumentation von der Staatsrepression und Polizeigewalt bei Demonstrationen an einem Ort einfach zugängig zu machen, wird das folgende Statement von PA-Allies und der Arrest Press Unit hier auch auf der PS Webseite mit Erlaubnis von PA-Allies und der Arrest Press Unit aufgelistet:
Erklärung zu Verhaftungen und polizeilicher Kriminalisierung – „5 Jahre Hanau – Die Konsequenz bleibt Widerstand“ am 19. Februar 2025
von Pallies und der Arrest Press Unit
Berlin, 20. Feburar 2025
Während der Demonstration "5 Jahre Hanau – Die Konsequenz bleibt Widerstand" am Sonnencenter in Berlin-Neukölln am 19. Februar 2025 eskalierte die Berliner Polizei gewaltsam gegen Demonstrierende, insbesondere gegen diejenigen, die sich solidarisch mit Palästina zeigten. Der Protest erinnerte an die Opfer des Massakers von Hanau—Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoglu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov—die vor fünf Jahren von einem faschistischen Täter ermordet wurden. Die Demonstration wollte auf die anhaltende Realität rassistischer Gewalt und das Versagen des Staates bei der Durchsetzung von Gerechtigkeit und Verantwortung aufmerksam machen.
Trotz der klaren antirassistischen Botschaft und des friedlichen Charakters der Demonstration kriminalisierte und attackierte die deutsche Polizei erneut gewaltsam die Protestierenden, insbesondere palästinensische und arabische Demonstrierende. Die folgenden dokumentierten Vorfälle zeigen die rassistische und repressive Natur ihres Vorgehens:
Unverhältnismäßige Polizeipräsenz: Mindestens 50 Polizeifahrzeuge wurden zu Beginn der Demonstration gezählt, mit 15-20 weiteren Fahrzeugen, die die gegenüberliegende Straßenseite blockierten.
Gezielte Überwachung und Einschüchterung: Die Polizei begann, Demonstrierende zu filmen, sobald arabische pro-palästinensische Parolen zu hören waren—noch bevor der Marsch offiziell begann.
Rassistisch geprägte Polizeimaßnahmen: Die schwerste polizeiliche Repression erfolgte im hinteren Bereich der Demonstration, wo sich die Mehrheit der BIPoC- und arabischen Teilnehmenden befand, während der vordere Bereich—hauptsächlich von weißen Demonstrierenden geprägt—weitgehend unbehelligt blieb.
Gezielte Provokationen und Gewalt:
Polizeibeamte schubsten Demonstrierende, versuchten Banner zu beschlagnahmen und belästigten Personen im Palästina-Solidaritätsblock körperlich.
Ein Demonstrant wurde mehrfach ins Gesicht, in den Magen und in die Beine geschlagen, während er hinter einem Banner stand.
Die Polizei eskalierte gewaltsam ohne Vorwarnung und griff palästinensische und pro-palästinensische Demonstrierende in einer orchestrierten Attacke gezielt an.
Videos zeigen, wie Polizisten Demonstrierende in unmittelbarer Nähe zu geparkten Autos schubsten, schlugen und traten, sodass ein Entkommen ohne weitere Gewalt nahezu unmöglich war.
Um 20:30 Uhr wurde ein Kessel gebildet, in dem die Polizei ihre Gewalt eskalierte, Demonstrierende hinter Bannern schubste und schlug.
Fünf gewaltsame Verhaftungen wurden durch die Polizei durchgeführt, darunter eine gegen einen 17-jährigen Minderjährige*n.
Behinderung und Inhaftierung: Die Polizei verweigerte verletzten Demonstrierenden den Abzug und hinderte sie physisch daran, das Gebiet zu verlassen, nachdem sie attackiert worden waren.
Ein Demonstrant wurde der "Körperverletzung" beschuldigt, doch der eigentliche Grund war das Skandieren einer Parole.
Ein minderjähriger Demonstrant (17) erlitt eine blutende Nasenfraktur, und die Polizei rief dessen Eltern an.
Ein Demonstrant wurde in einem Polizeiwagen weggefahren.
Zwei Demonstrierende wurden in die Gefangenensammelstelle (GESA) gebracht und mehrere Stunden lang festgehalten.
Diese brutale Repression spiegelt die anhaltende Polizeigewalt gegen palästinensische Solidaritätsproteste in ganz Deutschland wider. Die deutschen Behörden schützen weiterhin Faschisten und unterdrücken antirassistische Stimmen, während sie jene kriminalisieren, die sich gegen Völkermord und Rassismus engagieren.
Polizeigewalt muss gestoppt werden
Die Demonstrationen treten für Gerechtigkeit und Freiheit der Palästinenser:innen ein. Versammlungsfreiheit und Meinungsfreiheit sind Grundrechte, die für alle gelten müssen. Weder Provokationen noch Polizeigewalt dürfen legitime Proteste einschränken. Der Protest gegen den mörderischen Rassismus in Deutschland und für ein freies Palästina wird auf den Straßen Berlins weitergehen.
Wir fordern:
ein sofortiges Ende der unverhältnismäßigen und rechtswidrigen Polizeigewalt
eine unabhängige Untersuchung und Überprüfung der Polizeigewalt
die Suspendierung von Polizist:innen, die rechtswidrige Gewalt anwenden
die Einführung von Kinderschutzmaßnahmen bei Demonstrationen und die uneingeschränkte Einhaltung der UN-Kinderrechtskonvention
Schutzmaßnahmen für gefährdete Gruppen, wie Menschen mit Behinderungen, vor Polizeigewalt
Wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen. Der Protest für ein freies Palästina wird auf den Straßen Berlins weitergehen.
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In order to make the documentation of state repression and police violence during demonstrations easily accessible in one place, the following statement from PA Allies of the Arrest Press Unit is also listed here on the PS website with the permission of PA Allies and Arrest Press Unit:
Statement by PA-Allies and the Arrest Press Unit on Arrests and Police Criminalization – “5 Jahre Hanau – Die Konsequenz bleibt Widerstand” on 19 February 2025
by Pallies and the Arrest Press Unit
Berlin, 20. February 2025
During the demonstration "5 Jahre Hanau – Die Konsequenz bleibt Widerstand" at Sonnencenter, Berlin-Neukölln on February 19, 2025, Berlin police violently escalated against protesters, particularly those demonstrating in Palestine solidarity. The march commemorated the victims of the Hanau massacre—Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoglu, Ferhat Unvar, and Kaloyan Velkov—who were murdered by a fascist attacker five years ago. The protest sought to highlight the ongoing reality of racist violence and the state's failure to bring justice and accountability.
Despite the demonstration's clear anti-racist message and peaceful nature, the German police once again criminalized and violently targeted protestors, especially Palestinian and Arab protesters. The following documented incidents expose the racist and repressive nature of their response:
Disproportionate police presence: At least 50 police cars were counted along the start of the demonstration, with 15-20 additional police vehicles blocking the opposite side of the street.
Selective surveillance and intimidation: Police began filming demonstrators the moment Arabic pro-Palestinian chants were heard—before the march even officially began.
Racialized policing: The heaviest police repression occurred in the rear section of the protest, where the majority of BIPOC and Arab participants were present, while the front section—predominantly composed of white demonstrators—was left largely undisturbed.
Deliberate provocation and violence:
Officers shoved protesters, attempted to seize banners, and physically harassed individuals walking in the Palestinian solidarity block.
A demonstrator was punched multiple times in the face, stomach, and legs by police behind a banner.
Police escalated violently without warning, targeting Palestinian and pro-Palestinian demonstrators in an orchestrated attack.
Videos show police officers pushing, punching, and kicking demonstrators in close quarters near parked cars, making it nearly impossible for people to escape without further violence.
A kettle was formed at 20:30, where police escalated force, shoving and punching demonstrators behind banners.
Five violent arrests were carried out by the police, one of them against a 17-year-old minor.
Obstruction and detention: Police refused to let injured demonstrators leave, physically preventing them from exiting the area after they had been assaulted.
One demonstrator was accused of "Körperverletzung" (bodily harm), but the real reason was chanting a chant.
An underage demonstrator (17) suffered a broken nose, which was bleeding, and police called their parents
Protester was driven away in van
Two protesters were brought to detention center (Gefangenensammelstelle) and detained for several hours
This brutal repression mirrors ongoing police violence against Palestinian solidarity protests across Germany. The German authorities continue to protect fascists and silence anti-racist voices while criminalizing those standing against genocide and racism.
Police Violence Must Be Stopped
Freedom of assembly and freedom of expression are fundamental rights that must be upheld for everyone. Neither provocations nor police violence should restrict legitimate protests. The protest against murderous racism in Germany and for a free Palestine will continue on the streets of Berlin.
We demand:
an immediate end to disproportionate and unlawful police violence
an independent investigation and review of police violence
the suspension of police officers who use unlawful violence
the introduction of child protection measures at demonstrations and unconditional compliance with the UN Convention on the Rights of the Child
protective measures for vulnerable groups, such as people with disabilities, from police violence
We will not be silenced. The protest for a free Palestine will continue on the streets of Berlin.
Statement by PA-Allies and the Arrest Press Unit: Statement on Arrests and Police Criminalization – 31.01.2025“Mourning March for the Countless Murdered People in Palestine” on January 31, 2025
Während des stillen „Trauermarschs für die unzähligen ermordeten Menschen in Palästina“ am 31. Januar 2025 am Checkpoint Charlie in der Berliner Kochstraße wurden nach ersten Berichten fünf Teilnehmer:innen von der Berliner Polizei festgenommen. Diese Mahnwache diente der Ehrung der palästinensischen MärtyrerInnen, die im anhaltenden israelischen Genozid ermordet wurden. Die Teilnehmer:innen liefen schweigend durch die Straßen Berlins und hielten Bilder der Getöteten in Erinnerung hoch.
Trotz der friedlichen Natur der Demonstration hat die deutsche Polizei trauernde Demonstrierende kriminalisiert und gewaltsam ins Visier genommen. Die Gründe für die Festnahmen zeigen die willkürlichen und repressiven Maßnahmen der deutschen Behörden:
Ein dreieckiger Anhänger am Rucksack
„Wiedererkannte Straftat“– vage und unbegründete Anschuldigung
Eine Frau mit einem pinken Dreieck - wurde zwei Mal festgenommen
Eine Frau, die beschuldigt wurde, „Terrorsymbole“ zu tragen
Eine Frau mit einem roten, herzförmigen Handwärmekissen
German version below:
In order to make the documentation of state repression and police violence during demonstrations easily accessible in one place, the following statement from PA Allies of the Arrest Press Unit is also listed here on the PS website with the permission of PA Allies and Arrest Press Unit:
by Pallies and the Arrest Press Unit
Berlin, 31. January 2025
During the silent mourning march “Mourning March for the Countless Murdered People in Palestine” on January 31, 2025, at Berlin Kochstraße Checkpoint Charlie, initial reports indicate that 5 participants were arrested by the Berlin police. This march was a vigil to honor the martyred Palestinians who have been killed in the ongoing Israeli genocide. The participants walked silently through the streets of Berlin, holding images of the martyrs in remembrance.
Despite the peaceful nature of the demonstration, the German police criminalized and violently targeted grieving demonstrators. The reasons for the arrests expose the arbitrary and repressive measures of the German authorities:
A triangle keychain on a backpack
“Recognized offense” – vague and unjustified grounds
A woman wearing a pink triangle - was arrested twice
A woman accused of carrying “terror symbols”
A woman holding red heart-shaped hand warmer
The most shocking reason for an arrest was a woman carrying a red, heart-shaped hand warmer. The police falsely identified it as a red triangle. Instead of clarifying the situation, they dragged the woman into a police car against her will, forcibly removed her from the demonstration, and took her to a detention center (GeSa).
This systematic repression is part of an ongoing effort to silence voices in solidarity with Palestinians and suppress demonstrations calling for justice. The German authorities continue to protect the atrocities of the Israeli regime while criminalizing expressions of Palestinian grief and solidarity.
Police Violence Must Be Stopped
The demonstrations advocate for justice and freedom for Palestinians. Freedom of assembly and freedom of expression are fundamental rights that must be upheld for everyone. Neither provocations nor police violence should restrict legitimate protests. The protest for a free Palestine will continue on the streets of Berlin.
We demand:
an immediate end to disproportionate and unlawful police violence
an independent investigation and review of police violence
the suspension of police officers who use unlawful violence
the introduction of child protection measures at demonstrations and unconditional
compliance with the UN Convention on the Rights of the Child protective measures for vulnerable groups, such as people with disabilities, from police violence
We will not be silenced. The protest for a free Palestine will continue on the streets of Berlin.
**************German version************
Um die Dokumentation von der Staatsrepression und Polizeigewalt bei Demonstrationen an einem Ort einfach zugängig zu machen, wird das folgende Statement von PA-Allies und der Arrest Press Unit hier auch auf der PS Webseite mit Erlaubnis von PA-Allies und der Arrest Press Unit aufgelistet:
Erklärung zu Festnahmen und Kriminalisierung durch die Polizei – 31.01.2025 „Trauermarsch für die unzähligen ermordeten Menschen in Palästina“ am 31. Januar 2025
von Pallies und der Arrest Press Unit
Berlin, 31. Januar 2025
Während des stillen „Trauermarschs für die unzähligen ermordeten Menschen in Palästina“ am 31. Januar 2025 am Checkpoint Charlie in der Berliner Kochstraße wurden nach ersten Berichten fünf Teilnehmer:innen von der Berliner Polizei festgenommen. Diese Mahnwache diente der Ehrung der palästinensischen MärtyrerInnen, die im anhaltenden israelischen Genozid ermordet wurden. Die Teilnehmer:innen liefen schweigend durch die Straßen Berlins und hielten Bilder der Getöteten in Erinnerung hoch.
Trotz der friedlichen Natur der Demonstration hat die deutsche Polizei trauernde Demonstrierende kriminalisiert und gewaltsam ins Visier genommen. Die Gründe für die Festnahmen zeigen die willkürlichen und repressiven Maßnahmen der deutschen Behörden:
Ein dreieckiger Anhänger am Rucksack
„Wiedererkannte Straftat“– vage und unbegründete Anschuldigung
Eine Frau mit einem pinken Dreieck - wurde zwei Mal festgenommen
Eine Frau, die beschuldigt wurde, „Terrorsymbole“ zu tragen
Eine Frau mit einem roten, herzförmigen Handwärmekissen
Der schockierendste Grund für eine Festnahme war eine Frau, die ein rotes, herzförmiges Handwärmekissen bei sich trug. Die Polizei identifizierte es fälschlicherweise als rotes Dreieck. Anstatt die Situation zu klären, zerrten sie die Frau gegen ihren Willen in ein Polizeiauto, entfernten sie gewaltsam von der Demonstration und brachten sie in eine Gefangenensammelstelle (GeSa).
Diese systematische Repression ist Teil einer gezielten Strategie, solidarische Stimmen mit Palästinenser:innen zum Schweigen zu bringen und Demonstrationen für Gerechtigkeit zu unterdrücken. Die deutschen Behörden schützen weiterhin die Gräueltaten des israelischen Regimes, während sie das Gedenken und die Solidarität mit den palästinenischen Opfern kriminalisieren.
Polizeigewalt muss gestoppt werden
Die Demonstrationen stehen für Gerechtigkeit und Freiheit für Palästinenser:innen. Versammlungsfreiheit und Meinungsfreiheit sind grundlegende Rechte, die für alle gelten müssen. Weder Provokationen noch Polizeigewalt dürfen legitime Proteste einschränken. Der Protest für ein freies Palästina wird auf den Straßen Berlins weitergehen.
Wir fordern:
Ein sofortiges Ende der unverhältnismäßigen und rechtswidrigen Polizeigewalt
Eine unabhängige Untersuchung und Überprüfung der Polizeigewalt
Die Suspendierung von Polizist:innen, die rechtswidrige Gewalt anwenden
Kinderschutzmaßnahmen bei Demonstrationen und die bedingungslose Einhaltung der UN-Kinderrechtskonvention Schutzmaßnahmen für gefährdete Gruppen, wie Menschen mit Behinderungen, vor Polizeigewalt
Wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen. Der Protest für ein freies Palästina wird auf den Straßen Berlins weitergehen.