Gaza 2020 - Sovereignty and Life under Siege

Co-organisiert mit: Ibn Rushd Fund for Freedom of Thought Arabic, Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost

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"Wie fühlt es sich an, in Gaza leben zu müssen, einem Ort, der keine Zukunftsperspektiven bietet?” - dies war die Frage, die unsere Freunde von Ibn Rushd gegen Anfang des Jahres gestellt hatten. In der Veranstaltung am 30. März 2019, dem ersten Jahrestag des Great March of Return, widmeten sie sich dieser Frage. In den verlesenen Texten von in Gaza lebenden palästinensischen Autor*innen und Dichter*innen versuchten sie, die passenden Antworten zu finden.

Am 5. Dezember 2019 hatten wir schließlich die Gelegenheit persönlich mit dem unabhängigen palästinensischen Journalisten Ahmed Abu Artema über Gaza, die Situation im Allgemeinen und sein Leben in Gaza zu sprechen: „Wie hat das alles dazu geführt, dass er zum Organisator des Großen Marsches der Rückkehr (Great March of Return) wurde?” oder „Warum haben sich so viele Menschen in Gaza entschlossen, an dem Marsch teilzunehmen und auf die Grenze zuzugehen, die sie nicht überschreiten dürfen?” waren nur zwei der Fragen, auf die Ahmed in seinem Vortrag in Berlin eingegangen ist.

Hintergrund

Der Gazastreifen ist ein Gebiet von nur 365 km², in dem fast zwei Millionen Palästinenser leben und das 2016 mit schätzungsweise 5.154 Menschen pro km² das am dichtesten besiedelte Gebiet der Welt war. Seit mehr als zehn Jahren steht der Gazastreifen unter einer Blockade des Staates Israel und ist sowohl an Land, im Luftraum, als auch auf See von der Außenwelt abgeschnitten. Die unter der israelischen Belagerung lebenden Menschen werden nicht nur an der Ausreise (auch durch Ägypten) gehindert, sondern auch darin, Artikel für die Grundbedürfnisse zu erhalten, wie zum Beispiel Medikamente, Rohstoffe und Baumaterialien, die nach drei verheerenden Kriegen in nur sechs Jahren dringend für den Wiederaufbau benötigt würden. Die Vereinten Nationen halten den Gaza-Streifen bereits jetzt für unbewohnbar.

Über Ahmed Abu Artema

Die Familie Abu Artema wurde 1948 aus ihrem Haus im Distrikt Ramle (heutiges Israel) vertrieben, und Ahmed wurde 1984 in Rafah im Gazastreifen geboren. Seine Familie gehörte dann erneut zu den Vertriebenen, als die Stadt Rafah geteilt wurde. Heute lebt Ahmed zusammen mit seiner Frau und seinen vier Kindern in Gaza.

Die Texte von Ahmed Abu Artema wurden in zahllosen Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht. Sie sind auf Englisch in mehreren US-Publikationen wie der New York Times, The Nation und dem Journal of Palestine Studies zu lesen. Im Jahr 2018 war er in dem Dokumentarfilm “Gaza: Zwischen Feuer und Meer” von Karim Shah zu sehen, der vom Nachrichtensender Al Jazeera produziert wurde. Ahmed verfasste auch ein Buch in arabischer Sprache mit dem Titel "Organisiertes Chaos" und trug zu mehreren Dokumentarfilmen bei, darunter der Al Jazeera -Film "Which Rafah Are You From?" über die tragische Trennung von Rafah nach dem Abkommen von Camp David und die Auswirkungen der Vertreibung tausender Familien.

Als Schriftsteller und Aktivist glaubt Ahmed Abu Artema an den zivilen gewaltlosen Kampf für Gerechtigkeit, Freiheit und Gleichheit.

Mehr Informationen: https://www.facebook.com/events/2598102340435887/

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Roots of Resistance / Wurzeln des Widerstands (2017)